Wenn Gott schweigt... … so lautete das Thema der Frauenstunde am Dienstag, den 25. 02. 2020. Nelli Block, aus der Gemeinde Lemgo, kam als Rednerin an diesem Abend zu Besuch und brachte viele gute Gedanken zu diesem Thema mit.

Ich wage zu behaupten, dass wahrscheinlich jedes Kind Gottes dieses Gefühl kennt: Man bittet Gott um etwas und wartet auf eine Antwort. Vielleicht rechnet man sogar noch nicht mal sofort mit einer Reaktion, aber wenn dann nicht bald eine Veränderung eintritt, fragt man sich doch: Wieso antwortet Gott mir nicht? Warum schweigt er? Warum passiert nichts?

Dass diese Frage viele Menschen beschäftigt, konnte man auch an der Zahl der Besucherinnen der Frauenstunde erkennen. Es sind ca. 130 Frauen erschienen, um den Abend miteinander zu verbringen und zu hören, was Gott uns durch Nelli Block zu diesem Thema sagen möchte.

Lydia Wiebe begann den Abend mit einer kurzen Einleitung, in der sie durch ein persönliches Zeugnis davon sprach, dass Gott souverän ist. Er kennt das Gesamtbild unseres Lebens und macht keine Fehler, auch wenn wir seine Wege nicht verstehen.

Nachdem wir im Anschluss gemeinsam einige Lieder gesungen haben, wurden wir mit leckerem mexikanischen Essen verwöhnt, welches das Frauenteam liebevoll vorbereitet hatte. Es gab Enchiladas, Burritos, Tortillas mit verschiedenen Dips, leckere Salate und vieles mehr.

Im Anschluss wurde das Thema eingeleitet mit einem Gruppenlied, in dem es darum ging, „Dennoch“ bei Gott zu bleiben, der uns immer treu Frauenstunde ist und bei dem wir am besten aufgehoben sind, auch wenn das Leben manchmal nicht so leicht ist und eine Schwierigkeit nach der anderen kommt.

Nelli begann das Thema damit, zunächst aufzuzeigen, dass Gott auf ganz verschiedene Art und Weise spricht. Er spricht durch die Schöpfung, er spricht im Alten Testament mit Menschen direkt (z.B. Adam und Eva) und lässt sich manchmal sogar auf Diskussionen ein (Abraham). Er spricht im Neuen Testament durch Jesus und auch heute noch spricht er durch sein Wort – die Bibel – zu uns.

Auf uns Frauen bezogen erklärte sie, dass unsere Kommunikation oft auf der „Beziehungsebene“ stattfindet und wenn wir mit jemanden reden, etwas sagen oder erzählen, erwarten wir intuitiv eine Antwort. Wenn dann keine Reaktion vom Gegenüber kommt, fragen wir uns, ob vielleicht etwas nicht stimmt.

Auch in der Bibel lesen wir immer wieder, dass Gott gegenüber den Menschen manchmal geschwiegen hat (Ps. 35, 22; Ps. 83, 2). Doch was ist passiert, wenn Gott schweigt?

Nelli zeigte hier 4 mögliche Gründe auf, die die Ursache für ein Schweigen Gottes sein könnten:

1. Gottes Schweigen als Ausdruck des Gerichts (Strafe).

Bsp. Jesaja 1: Gott spricht, Gott warnt, Gott lässt zu und irgendwann schweigt er dann. Aber Gott erbarmt sich auch wieder, das können wir immer wieder beim Volk Israel sehen.

Auch heute könnte Gottes Schweigen ein Ausdruck der Strafe sein und wir sollten uns prüfen, ob es etwas in unserem Leben gibt, das vielleicht ausgeräumt werden müsste.

2. Gott spricht, aber wir können ihn nicht hören.

Wir sind so beschäftigt mit anderen Dingen und „hören gar nicht zu“. Wir sollten Raum für die Stimme Gottes schaffen! Ps. 46, 11a: „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin

3. Gott schweigt, aber gleichzeitig wirkt er.

Nach seinem Plan und zu unserem Besten! Wir nehmen das vielleicht nur gerade nicht wahr oder können es nicht wahrnehmen. So ging es beispielsweise auch den Jüngern direkt nach Jesu Tod. Wartezeiten sind schwer. Aber wir müssen wissen: Gott hat einen Plan für uns! Wir dürfen Gott vertrauen, dass seine Verheißungen sich erfüllen werden und wir dürfen in diesem Vertrauen auch ausharren!

Paulus sagt in Römer 3, 3 – 5a: "Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, weil wir wissen, dass die Bedrängnis standhaftes Ausharren bewirkt, das standhafte Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung; die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden."

4. Gott schweigt, weil wir uns stark genug fühlen.

Maria und Martha fühlten sich vielleicht sicher, als Lazarus krank war. Sie hatten ja Jesus als Freund und waren deshalb „im Vorteil“, Jesus würde sich schon kümmern. Aber Jesus kam erst, als sie schon keinen Ausweg mehr sahen! Wenn wir denken, wir kriegen es selbst hin, wird Gott sich nicht aufdrängen!

Zwischendurch hörten wir ein persönliches Zeugnis von Irene Dall, in dem sie aus persönlicher Erfahrung erzählte, dass Gott nie zu spät kommt mit seiner Antwort und auch Nelli umrahmte das Thema mit Begebenheiten, bei denen sie persönlich erleben konnte, wie Gott wirkt, auch wenn er zunächst scheinbar schweigt.

Sie rundete das Thema mit den Gedanken ab, dass es sich wirklich lohnt, Gott zu vertrauen. Er liebt uns und hat Gedanken des Friedens über uns (Jeremia 29, 11 – 14)!

Römer 8, 38 – 39 versichert uns außerdem, dass uns wirklich nichts von der Liebe Gottes trennen kann.

Wenn Gott schweigt, dann hat er uns etwas zu sagen! Und wenn Gott unsere Wünsche nicht erfüllt, hat er etwas Besseres mit uns vor.

Es war wirklich ein schöner und gesegneter Frauenabend. Ich bin dankbar, an diesem Abend dabei gewesen zu sein.